Phase und Laufzeitausgleich („Time“)
Im Main Menü im Fenster „Phase, Polarität & Laufzeit“ werden die Einstellungen für den ausgewählten Kanal angezeigt. Neben den beiden Schiebereglern findet man die Anzeige für den Phasenwert in Grad sowie die Verzögerungszeit, angegeben in Zentimetern.
Die Einstellung der Phase und des Laufzeitausgleichs kann zwar im „Main”-Menü erfolgen – wir empfehlen aber dazu die Übersichtsmaske zu verwenden, auf die man durch Anklicken der Schaltfläche „Time” gelangt.
Hier sieht man die Einstellungen aller Kanäle auf einen Blick und muss zur Einstellung von Phase und Laufzeit nicht permanent zwischen den einzelnen Kanälen hin- und herschalten.
Nur bei korrekter Einstellung des Laufzeitausgleichs ist eine saubere räumliche Abbildung der Musik möglich. Dazu bietet das Programm eine feinfühlige Einstellung, bei der die Schrittweite von der Abtastfrequenz („Sampling Rate“) des jeweiligen Gerätes abhängt. Bei Produkten mit 48 kHz Abtastraste beträgt die Schrittweite von 7 mm beziehungsweise 0,02 ms, bei 96 kHz Abtastrate nur noch 3,5 mm bzw. 0,01 ms und bei 192 kHz halbiert sich die Schrittweite noch einmal.
1. Einstellen des Laufzeitausgleichs (Time)
Die Software ermöglicht es, das Time Alignment sowohl automatisiert über die „ATM“-Funktion einzustellen als dies auch auf manuellem Wege auf zwei verschiedene Weisen zu justieren:„Distance Mode“
In diesem Modus wird der Abstand zwischen Lautsprecher und Ohr des Hörers eingegeben, der zuvor auf einfache Weise mit einem Maßband oder Zollstock ermittelt wurde. Das Programm errechnet daraus die erforderliche Zeitverzögerung aller Kanäle automatisch.
„Delay Mode”
In diesem Modus stellt man den gewünschten Wert der Zeitverzögerung direkt ein, soweit dieser bekannt ist. Diese Option wird nur selten benötigt.
„Delay Group”
Mit der Delay Group Funktion, haben Sie die Möglichkeit die Korrektureinstellung mehrerer Kanäle zu verlinken. Die Delay Group Verlinkung arbeitet stets relativ, somit haben Sie zum Beispiel die Möglichkeit alle linken oder rechten Lautsprecher eines Mehrwegesystems gleichzeitig zu verschieben, ohne die relativen Delay-Unterschiede der Hoch-, Mittel- und Tieftöner eines Kanals zueinander zu verändern.
2. Einstellen der Phase
Die Funktionalität des Schiebereglers für die Phase hängt von der Definition des jeweiligen Kanals im „IO” Menü ab.
Die Kanäle, die als „Fullrange”- oder „Low-“ Kanäle definiert wurden, erlauben nur eine Umschaltung der Polarität zwischen 0° („Polarity normal“) und 180° („polarity inverted“).
Im Gegensatz dazu können die Kanäle, die als Subwooferkanal und / oder Mid- / High-Kanäle in vollaktiven Systemen ausgewählt wurden, sowohl einfach in der Polarität umgeschaltet als auch in feinen 5,625°-Schritten von 0° bis 354,375° verstellt werden. Beide Arten der Phasenverstellung haben gänzlich unterschiedliche Auswirkungen – deshalb machen Sie sich mit der Funktionalität vertraut, um diese optimal nutzen zu können.
Phasenregler:
In einigen Fällen kann es hilfreich sein, die Phase präziser einzustellen als nur die Polarität um 180° zu invertieren. Speziell wenn man den Subwoofer präzise an die vorderen und hinteren Lautsprecher ankoppeln möchte, reicht die gewöhnliche Polaritätsumschaltung oftmals nicht aus. Hier ist der Phasenregler mit seinen feinen 5,625°-Schritten von großem Vorteil.
Die gleiche Notwendigkeit kann in einer Vollaktiv-Konfiguration auftreten, wenn man einen Mitteltöner bei einer vorgegebenen Übergangsfrequenz an einen Hochtöner ankoppeln möchte. Die üblichen Werte 0° bzw. 180° können unerwünschte Überhöhungen oder Einbrüche im Frequenzgang aufgrund fehlerhafter Phasenrelation erzeugen. Wenn auch der Phasenregler in unseren Produkten einfach aussehen mag, ist es unabdingbar zu verstehen, wie er genau funktioniert.
Der Phasenregler ist als Allpassfilter 2. Ordnung mit variabler Eckfrequenz ausgelegt. Allpassfilter haben keinen Einfluss auf die Amplitude des Signals, sondern drehen lediglich dessen Phase in Abhängigkeit von der Frequenz.
Wenn Sie den Phasenregler betätigen, haben Sie keinen direkten Einfluss auf die Eckfrequenz seines Allpassfilters. Das DSP PC-Tool berechnet automatisch die erforderliche Eckfrequenz in Abhängigkeit von der Einstellung des Hochpassfilters. Nur im Falle des Subwooferkanals wird die Übergangsfrequenz dessen Tiefpassfilters als Referenz für die Berechnung der Phasenverschiebung heran gezogen.
Im folgenden Beispiel wurde das Hochpassfilter auf 1.008 Hz eingestellt eingestellt und die Phase auf 90° verschoben. Die untenstehende Grafik zeigt den frequenzabhängigen Phasenverlauf mit einer Phasenverschiebung von 90° bei 1.008 Hz:
Expertentipp: Wenn Sie ein vollaktives System, bestehend aus Subwoofer, Tieftöner, Mitteltöner und Hochtöner einstellen wollen, starten Sie immer mit der Phasenrelation zwischen Subwoofer und Tieftöner im Bereich der Übergangsfrequenz, gefolgt von der Phasenbeziehung zwischen Tieftöner und Mitteltöner. Erst zuletzt wird die Phase zwischen Mitteltöner und Hochtöner justiert.