TuneEQ
Bei TuneEQ handelt es sich um einen teilautomatisierten vollparametrischen Equalizer, der den im RTA gemessenen Frequenzgang in kürzester Zeit zur Referenzkurve anpassen kann.
1. Starten des Real Time Analyzers
Klicken Sie im DSP PC-Tool auf die markierte Schaltfläche „RTA”.
Wenn sie das DSP PC-Tool im Demo-Modus betreiben, bleibt der Analyzer funktionslos. Erst wenn Sie eine unserer DSP Komponenten an Ihren Computer anschließen, wird der Analyzer seinen vollen Funktionsumfang darstellen und Messungen ermöglichen.
Der RTA öffnet sich nun in einem externen Fenster, welches in der gewünschten Größe skalierbar ist.
Eine Ansicht direkt im PC-Tool ist ebenfalls wählbar. Dazu muss im DCM-Menu unter dem Punkt PC-Tool Configuration das RTA-Fenster als „Embedded“ eingestellt werden.
2. Grundeinstellungen des RTA für TuneEQ
Zu den Grundeinstellungen des RTA gelangen Sie über die Schaltfläche RTA Settings.
Im oberen Bereich wird Ihnen das via USB angesteckte Mikrofon angezeigt.
Sie können außerdem eine eventuell vorhandene Kalibrierungsdatei zum genutzten Mikrofon hochladen.
Im mittleren Bereich finden Sie allgemeine Einstellmöglichkeiten zur Glättung (Smoothing), zur Messzeit (Measurement Time), zur Auflösung (Resolution), zum Format (Style) und zur Farbgestaltung (Colour Theme).
Nähere Erläuterungen zu den jeweiligen Punkten finden Sie bei der Erklärung zum Real-Time Analyzer.
Ich würde empfehlen, alle Einstellungen wie dargestellt zu übernehmen.
Das Kreuz bei „Adjust Frequency Limits to selected Channel Filters” sorgt dafür, dass automatisch lediglich die Frequenzen via TuneEQ bedient werden, die vorher via Aktivweichen als nutzbarer Frequenzbereich des jeweiligen Lautsprechers gewählt wurden.
Die maximale Abweichung (Max Deviation) von der Referenzkurve ist werksmäßig auf 0,1 dB eingestellt, somit wird TuneEQ versuchen, dies zu erreichen. Der maximale Boost einer Frequenz liegt bei 6 dB.
Wählen Sie hier die gewünschte Referenzkurve für die Einstellung des Equalizers und der Filter im DSP. Die Referenzkurve „ATF” ist immer als Standard vordefiniert, da diese Kurve auch in der Industrie Verwendung bei der Einmessung von PKW's findet.
Alternativ können Sie eine lineare (Flat) Referenzkurve auswählen. Diese Kurve sollte ausschließlich für Heimanwendungen und nicht für Messungen im Fahrzeug zum Einsatz kommen, da sie im letztgenannten Fall nicht zu befriedigenden akustischen Ergebnissen führen wird.
Sollte die ATF Referenzkurve nicht Ihrem Geschmack entsprechen, so können Sie auch eine eigene Kurve unter „Custom“ definieren. Jedes Frequenzband kann dazu einzeln verändert werden.
Speichern Sie eine selbst definierte Referenzkurve über „Save Reference Curve” auf Ihrer Festplatte, um sie zu einem späteren Zeitpunkt über „Load Reference Curve” wieder laden zu können.
Zurück zum RTA gelangen Sie über die Schaltfläche „Back“.
Nachdem alle Grundeinstellungen durchgeführt wurden, kommen wir zurück zum eigentlichen RTA.
Durch die Auswahl des TuneEQ werden weitere Felder aktiviert.
Im unteren Bereich kann man auswählen, welche Bänder für TuneEQ genutzt werden sollen. Werksmäßig sind die Bänder 3 bis 29 ausgewählt.
Da Band 1 als Low Shelf genutzt, Band zwei für Tone Control benötigt und Band 3 als High Shelf genutzt werden könnte, finden diese Bänder oftmals keine Nutzung im TuneEQ.
Sollten Sie die Shelf Filter und auch Tone Control nicht nutzen wollen, so können natürlich auch alle 30 Bänder für TuneEQ genutzt werden.
Darüber hinaus kann ausgewählt werden, von und bis zu welcher Frequenz TuneEQ arbeiten soll. Die Voreinstellung erhalten wir, da bei den Einstellungen „Adjust Frequency Limits to selected Channel Filters” ausgewählt wurde.
Sobald man den „Channel Filter Target Mode“ aktiviert, wird in die Referenzkurve der eingestellte aktive Filter des ausgewählten Kanals mit eingeblendet. In unserem Fall haben wir die vorderen Mittelhochton Kanäle A und B ausgewählt, bei welchen ein 220 Hz 24 dB Butterworth Filter im Main Menu aktiviert ist.
Über den linken horizontalen Slider kann nun die Referenzkurve im Hochpass verschoben werden. Es wird angezeigt, um wieviel Hertz man die Frequenz verschoben hat. Dies beeinflusst den gesetzten Filter allerdings in keiner Weise!
Auf gleiche Art kann auch die Referenzkurve im Tiefpass verschoben werden.
Durch einen Klick der rechten Maustaste auf diese Leiste, wird der eingestellte Wert umgehend wieder auf null zurückgestellt.
3. Messung
Um ein optimales Messergebnis zu erzielen, ist ein korrekter Schalldruck des Testsignals unabdingbar. Der Real-Time Analyzer zeigt über einen farbigen Balken im oberen Bereich an, ob der Pegel des Rosa Rauschens für die Messung hinreichend ist oder nicht.
Grüner Balken
Alle dB-Werte zwischen -30 dB und 0 dB werden als grüner Balken dargestellt. In diesem Fall ist der Schalldruckpegel für eine Messung ausreichend hoch.
Orangefarbener Balken
Bewegt sich der Balken lediglich bis zur Mitte der Anzeige und leuchtet orange, dann ist der Schalldruckpegel zu niedrig; Drehen Sie die Lautstärke am Autoradio weiter auf oder prüfen Sie, ob die Empfindlichkeit des Messmikrofons in der Systemsteuerung Ihres PC’s richtig eingestellt ist. Neben der Balkenanzeige gibt es rechts oben im Display noch eine dB-Anzeige – alle Werte unter -30 dB sind zu niedrig für eine korrekte Messung.
Roter Balken
Der Schalldruckpegel ist zu hoch; reduzieren Sie die Lautstärke am Autoradio oder prüfen Sie, ob die Empfindlichkeit des Messmikrofons in der Systemsteuerung Ihres PC’s richtig eingestellt ist.
Eine Übersteuerung bei der Messung führt in jedem Fall zu verfälschten Resultaten und sollte daher unbedingt vermieden werden.
Wir prüfen die eingestellte Lautstärke, indem wir „Start Analyzer“ drücken.
Halten Sie das Messmikrofon senkrecht nach oben und bewegen Sie es beim Messen immer langsam in einem Halbkreis zwischen Ihren beiden Ohren hin und her!
Die Lautstärke des Radios wird nun erhöht, bis der Balken im oberen Bereich grün wird und alle Umgebungsgeräusche überlagert sind.
In unserem Fall wird der Pegel mit -12 dB angegeben, somit ist die eingestellte Lautstärke passend.
Die rote Kurve zeigt die augenblicklichen Messwerte des Messmikrofons an. Diese Anzeige schwankt bei tiefen Frequenzen recht stark, so dass ein korrektes Ablesen des Amplitudengangs schwierig ist.
Wir starten nun die TuneEQ-Messung durch das Drücken der „Start Measurement“ Box.
Die Mess-Zeit beträgt 20 Sekunden.
Ein „Achtung!“-Fenster öffnet sich zuerst mit folgenden Hinweisen:
Wir bedienen die Kanäle A (Front L Mid) und B (Front R Mid)
Die EQ-Bänder 3 bis 29 sind ausgewählt und werden zurückgesetzt.
Es werden immer alle ausgewählten Bänder zurückgesetzt, da das Verfahren mit dem Null-Zustand beginnen muss.
Wir bestätigen mit „Yes“, um fortzufahren.
Die Messung beginnt.
Nachdem der Countdown von 20 Sekunden abgelaufen ist, haben wir folgende Messung erhalten:
Die Messkurve kann nun über den linken vertikalen Slider in der Höhe so verschoben werden, dass sie möglichst gut auf der grauen Referenzkurve liegt.
Achten Sie darauf, dass TuneEQ versuchen wird, die Referenzkurve zu erreichen. Dies sollte nicht durch ein zu starkes Pushen vieler EQ-Bänder geschehen, sondern eher durch ein Absenken.
Sobald der linke vertikale Slider einmal korrekt eingestellt ist, sollte dieser während des gesamten Messvorganges nicht mehr verschoben werden. Auch die Lautstärke des Radios (oder sonstiger Quelle) sollte währenddessen nicht verändert werden.
Durch den rechten vertikalen Slider kann die Referenzkurve in der Höhe verschoben werden. Dies kann später genutzt werden, um z.B. ein leiseres Hecksystem oder einen Center Speaker einzumessen.
Auch der linke horizontale Slider, zum Verschieben der Referenzkurve im Hochpass, wurde um 30 Hz nach unten verschoben, da der Lautsprecher bei einer elektrischen 220 Hz 24 dB Butterworth Trennung offensichtlich akustisch 30 Hz tiefer spielt.
Wir möchten, dass TuneEQ 27 Bänder nutzt (Band 2 bis Band 29) und den Frequenzgang ab 100 Hz bis 20000 Hz zur Referenzkurve anpasst.
Da nun alle Parameter für TuneEQ eingestellt sind, können wir die Box „TuneEQ Calculation“ anwählen.
Die grüne Kurve zeigt nun an, welche Equalizer TuneEQ nutzen möchte:
Klicken Sie nun auf die Box „SetEQ“:
Dadurch werden die errechneten parametrischen Bänder im EQ angewandt:
Nun kann eine Kontrollmessung erfolgen, indem erneut „Start Measurement“ ausgewählt wird.
Im nun aufpoppenden Fenster wird dann lediglich „Just Measure“ ausgewählt:
Nach 20 Sekunden erneuter Messung erhält man dann folgendes Messergebnis, welches sehr nah an der vorgegeben Referenzkurve liegt:
Diese Kurve kann nun unter einer der Memory Tasten gespeichert werden, bevor man mit weiteren Messungen fortsetzt.