1. Öffnen und einstellen des ISA / AISA
Der ISA ist über den Menüpunkt IO erreichbar, indem man den Unterpunkt des Input-EQs auswählt:
Dies ist nun die Oberfläche des Input Signal Analyzers:
Sie können zwischen dem herkömmlichen Input Signal Analyzer (ISA) und dem Advanced Input Signal Analyzer (AISA) wählen.
Wollen Sie den Advanced Input Signal Analyzer nutzen, so benötigen Sie als zusätzliches Zubehör eine externe USB-Soundkarte.
Diese USB-Soundkarte muss mit dem letzten RCA-Ausgang des DSPs oder DSP-Verstärkers via RCA-Kabel und natürlich mit dem PC verbunden sein. Der Ausgangspegel des Messsignals liegt bei 1 Volt.
Nach Auswahl des AISA wird Ihnen automatisch angezeigt, welchen RCA-Ausgang Sie via USB-Karte verbinden müssen.
Im Beispiel verwenden wir einen HELIX DSP.3S. Ihnen wird angezeigt, dass Sie bei diesem DSP Ausgang H via RCA-Kabel verbinden müssen.
Da Sie diesen Ausgang als Messausgang nutzen wollen, müssen Sie dies in der Checkbox auswählen. Daraufhin erscheint umgehend ein Fenster mit einem Warnhinweis. Dort wird darauf hingewiesen, dass Ausgang H nun zum Messen umgeschaltet wird. Alle Einstellungen, die eventuell zuvor getätigt wurden, werden somit deaktiviert. Wenn Sie damit einverstanden sind, bestätigen Sie dies bitte einfach.
Die Grundeinstellungen zum AISA finden Sie, indem Sie auf das markierte Zahnrad-Symbol klicken.
Über das Dropdown Menu können Sie nun Ihre USB-Soundkarte auswählen. Üblicherweise ist diese automatisch ausgewählt. Außerdem können Sie sich beispielsweise Kurven-Informationen „Display Graf Information“ oder auch Laufzeitberechnungen „Display Delay Estimation“ zu den Signalen anzeigen lassen, indem sie die beiden zugehörigen Boxen ankreuzen.
Über die Pfeiltasten kann die Auflösung der X-Ache verändert werden. Dort kann eine Auflösung von +10 bis -15 dB auf eine Auflösung von +15 bis -35 dB umgeschaltet werden. Durch einen Klick auf das „A“ kann von einer automatischen Anpassung der Mess- zur Nullkurve, zu einer manuellen Anpassung umgeschaltet werden. Manuell kann man die Kurve im Bereich von -10 zu +40 dB verschieben.
2. Anwendung
Über die „Drag & Drop” Bedienung wird der zu messende Kanal ausgewählt bzw. eine Summe von mehreren Kanälen gebildet. Das Mischungsverhältnis kann hierbei, genau wie in der IO-Konfiguration, durch einen Doppelklick angepasst werden. So können auch einzelne Kanäle in der Polarität invertiert werden.
Der Hauptunterschied im Vergleich zur normalen IO-Konfiguration ist, dass bei dieser „Drag & Drop” Konfiguration kein DSP-Kanal konfiguriert wird, sondern das Eingangssignal des Analysewerkzeugs.
Das Messverfahren arbeitet mit einem korrelierten Rosa Rauschen. Es ist wichtig, nur dieses Signal für die Messung zu benutzen, da sonst Messungen von Kanalsummierungen und andere Analyseverfahren nicht funktionieren und zu falschen Messergebnissen führen.
Die AISA-Messung beginnt durch einen Klick auf die Schaltfläche „Start Analyzer” und kann durch „Stop Analyzer“ angehalten werden. Sobald kein zu messendes Signal ausgewählt wurde, wird die Messung automatisch beendet, und es erscheint der Hinweis „No Input selected“.
Im gleichen Fenster kann auch zwischen schnellem und langsamen Smoothing ausgewählt werden. Wir empfehlen im Regelfall das langsame Smoothing.
Auch ein Reset Button kann gedrückt werden, um eine neue Messung zu starten.
Sobald die Messung gestartet wird, sehen Sie eine grüne Messkurve. Diese Messkurve wird langsam geglättet und zeigt den Frequenzgang des/der Eingangssignale. In unserem Fall sieht man eine Messung des summierten linken und rechten Vollbereichssignals.
Sollten zwei Signale mit unterschiedlichen Laufzeiten eingespielt werden, so kann man sich diese Laufzeitunterschiede durch das Aktivieren der Funktion „Display Delay Estimation“ errechnen lassen. Die errechnete Laufzeit wird dann im oberen linken Bereich angezeigt. Leichte Korrekturen zum errechneten Wert können eventuell nötig sein.
Erkennbar wird der Laufzeitfehler am sogenannten Kammfilter, einer Art Welligkeit im Frequenzgang.
Am Frequenzgang der Einzelsignale ist natürlich keine Laufzeit zu erkennen.
Der errechnete Wert sollte nun auf einer der beiden Seiten eingegeben und die Messung erneut gestartet werden. Da Sie nicht wissen, auf welcher Seite der Wert eingegeben werden muss, versuchen Sie bitte einfach eine der beiden Seiten. Sollten Sie sich für die falsche Seite entschieden haben, wandert der Kammfilter nach links. Andernfalls wandert der Kammfilter deutlich nach rechts oder ist sogar direkt komplett verschwunden.
In unserem Fall hat eine Laufzeitaddition von 1,19 ms zum rechten vorderen Signal zu einem perfekten Ergebnis geführt.
Sind Allpassfilter im Eingangssignal, so sind auch diese nur bei gleichzeitiger Messung zweier Eingangssignale zu erkennen. Es empfiehlt sich immer, zuerst eines der beiden Signale zu messen, und diese Messung über eine der 10 Memory-Tasten zu speichern. Zum Speichern klicken Sie bitte mit der rechten Maustaste auf einen der Speicherplätze (M1, M2, …). Die Farbe der gespeicherten Kurve entspricht der des jeweiligen Speicherplatzes (M1 = rot, M2 = blau, …)
In unserem Fall messen wir das linke Signal zuerst, speichern diese Kurve auf dem Speicherplatz 1 (rot), bevor danach das rechte Signal gemessen und auf Speicherplatz 2 (blau) gespeichert wird.
Wir können erkennen, dass beide Signale identisch und nahezu perfekt sind.
Nun messen wir beide Signale zusammen, wodurch Allpassfilter (Phasenverschiebungen) erkennbar werden. In unserem Fall kann sind zwei Allpassfilter 2. Ordnung zu erkennen. Einer bei ca. 240 Hz und einer bei ca. 1500 Hz.Nun messen wir beide Signale zusammen, wodurch Allpassfilter (Phasenverschiebungen) erkennbar werden. In unserem Fall kann sind zwei Allpassfilter 2. Ordnung zu erkennen. Einer bei ca. 240 Hz und einer bei ca. 1500 Hz.
Um den Allpassfilter zu neutralisieren, muss auf dem gegenüberliegenden Signal ebenfalls ein Allpassfilter eingestellt werden. Auf welchem Signal der Allpassfilter eingestellt werden muss, ist durch Try and Error herauszufinden. Haben sie den Filter auf dem richtigen Signal eingestellt, wird der Allpassfilter korrigiert.
Fügt man den Allpassfilter auf dem falschen Signal hinzu, so entstehen mehr Dips im Frequenzgang.
Sollte es sich bei dem Signal um ein bereits gefiltertes Signal handeln, so können Sie sich durch das Anzeigen der „Display Graf Information“ die jeweiligen Hoch- und Tiefpassfilter anzeigen lassen. Es werden die Frequenz und auch die Flankensteilheit der Filter angezeigt.
In unserem Beispiel handelt es sich um einen Hochpassfilter bei ca. 255 Hz mit 24 dB Flankensteilheit.
Der Frequenzgang des Eingangssignals kann bei Bedarf durch manuelles Equalizing oder die Funktion „TuneEQ“ begradigt werden.
Im Beispiel sieht man den Frequenzgang eines Eingangssignales, welches bereits im OEM-Verstärker oder Radio bearbeitet wurde, und so in den Eingang unseres DSPs gelangt.
Schieben Sie nun die gemessene Kurve möglichst mittig auf die rote Nullkurve, indem Sie den linken Slider nutzen. Zuvor müssen Sie das blau hinterlegte „A“ (für automatische Mittelung) anklicken, um zur manuellen Mittelung „M“ zu gelangen.
Bitte beachten Sie, dass wir einen Equalizer um maximal +6 dB, jedoch um bis zu -15 dB verschieben können!
Jetzt können Sie den TuneEQ nutzen.
Dabei bleibt es Ihnen selbst überlassen, wie viele EQ-Bänder TuneEQ im parametrischen Betrieb nutzen darf. Voreingestellt ist die Nutzung von 6 Bändern (Band 2 bis Band 7), da Band 1 eventuell für die Nutzung der DLC-Funktion (Dynamic Loudness Control) benötigt wird. Sollten Sie DLC nicht benötigen oder nutzen wollen, können Sie natürlich auch das erste Band für TuneEQ nutzen. In unserem Fall nutzen wir Band 2 bis Band 6, da DLC aktiviert ist. Wählen Sie nun noch aus, in welchem Frequenzbereich TuneEQ genutzt werden soll. In unserem Fall ist es der Bereich von 125 Hz bis 6300 Hz, da der restliche Bereich keine Probleme erkennen lässt.
Durch das Anklicken des TuneEQ Buttons wird umgehend eine dünne graue Linie angezeigt, welche das durch TumeEQ errechnete Equalizing anzeigt.
Durch das Auswählen von SetEQ wird dann das errechnete Equalizing auf die EQ-Bänder übertragen.
Durch das Starten einer neuen Messung (oder auch durch einen Reset) können Sie umgehend feststellen, wie sich TuneEQ auf das Eingangssignal auswirkt.
In unserem Fall wurden alle Probleme dieses Kanals perfekt korrigiert.
Advanced Input Signal Analyzer & Input EQ
Mit der Einführung der ACO Plattform haben alle DSP-Geräte die Möglichkeit, den Amplitudengang der Signalquellen, welche an den analogen Eingängen angeschlossen sind, zu analysieren.
Der ISA ist über den Menüpunkt IO erreichbar, indem man den Unterpunkt des Input-EQs auswählt: |